Ab jetzt macht Gewaltprävention Schule – im Kreis Rendsburg-Eckernförde
Wenn Kinder und Jugendliche zu Hause Misshandlungen miterleben müssen, beeinträchtigt das ihre Entwicklung und kann langfristige Auswirkungen auf ihr Leben haben. Damit jedes Betroffene Kind weiß, wo Hilfe zu finden ist, hat der Kreis Rendsburg-Eckernförde in Prävention investiert.
Wenn Kinder und Jugendliche zu Hause Misshandlungen miterleben müssen, beeinträchtigt das ihre Entwicklung und kann langfristige Auswirkungen auf ihr Leben haben. Damit jedes Betroffene Kind weiß, wo Hilfe zu finden ist, hat der Kreis Rendsburg-Eckernförde in Prävention investiert.
Wenn in Familien häusliche Gewalt ausgeübt wird, sind dort lebende Kinder und Jugendliche immer (mit-)betroffen. Direkt oder indirekt erleben sie die Gewalt und die von Gewalt geprägte Atmosphäre. Gesprochen wird darüber jedoch selten. Die Eltern sind in solchen Situationen oft stark mit sich selbst beschäftigt und für die Bedürfnisse ihrer Kinder emotional nicht ausreichend verfügbar. Im weiteren Umfeld bleibt Gewalt tabuisiert. Häusliche Gewalt führt für Kinder und Jugendliche zu verstörenden Loyalitätsschwierigkeiten und hat Auswirkungen auf ihre Bindungen. Sie kann weitreichende Entwicklungstraumatisierungen zur Folge haben. Nicht selten wird die erlebte Gewalt an die nächste Generation weitergegeben. Denn das Aufwachsen in einem Umfeld, das von Gewalt geprägt ist, kann zu ihrer Akzeptanz als Konfliktlösungsmuster führen.
Gewaltprävention muss deshalb ein besonderes Augenmerk auf betroffene Kinder und Jugendliche legen. Die Präventionsarbeit zum Thema Partnerschaftsgewalt in der Beziehung der Eltern findet an Schleswig-Holsteins Schulen aber nur sporadisch statt. Vielerorts hängt die Durchführung an dem Engagement und den Ressourcen Einzelner.
Im Rahmen eines SCHIFF-Projekts hat die !Via Frauenberatungsstelle Rendsburg-Eckernförde im Jahr 2020 ein Konzept für schulische Präventionsarbeit im Bereich Partnerschaftsgewalt erarbeitet. Die Fachkräfte haben mit Schüler*innen, Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen über ihre Wünsche gesprochen. Außerdem wurde die Expertise aus zwei wissenschaftlich begleiteten Projekten einbezogen, die das Thema häusliche Gewalt für verschiedene Altersgruppen aufbereiten. Das Ergebnis ist eine Präventionseinheit, die in zwei Schulstunden Wissen über Gewaltformen und Hilfsangebote vermittelt und für die Gefühle von Betroffen häuslicher Gewalt sensibilisiert sowie Tabuisierung abbaut.
Das Projekt hat den Kreis Rendsburg-Eckernförde überzeugt. Er finanziert in 2021 eine halbe Präventionsstelle zur Durchführung der Unterrichtseinheiten durch !Via.
„Die Gewaltprävention wurde mit diesem Angebot gestärkt. Ich begrüße es sehr, dass wir im Kreis mit der Förderung dieses Projektes einen Beitrag zur Umsetzung der Istanbul-Konvention leisten!“ sagte Silvia Kempe-Waedt, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Rendsburg-Eckernförde.
Sie sind Lehrer*in oder Schulsozialarbeiter*in im Kreis Rendsburg-Eckernförde? Melden Sie sich bei !Via unter info@frauenberatung-via.de für nähere Informationen.