Ab jetzt erkennen wir Warnsignale für Femizide gemeinsam
Femizide passieren nicht plötzlich und unerwartet. Wissenschaft und Erfahrungen von Frauenfacheinrichtungen zeigen: Es gibt Warnsignale. Darin liegt eine große Chance für Gewaltschutz.
Femizide passieren nicht plötzlich und unerwartet. Wissenschaft und Erfahrungen von Frauenfacheinrichtungen zeigen: Es gibt Warnsignale. Darin liegt eine große Chance für Gewaltschutz.
An jedem dritten Tag tötet bundesweit ein Partner oder Ex-Partner eine Frau. Mindestens acht solcher Fälle gab es in Schleswig-Holstein allein im Jahr 2023.
Das Risiko für schwerste Gewalttaten kann mithilfe wissenschaftlicher Analysetools systematisch eingeschätzt werden. Zentral für die Einschätzung des Risikos ist die Wahrnehmung der Betroffenen. Frauenfacheinrichtungen und die Polizei führen diese Analysen durch und beraten Betroffene zu Schutzmaßnahmen.
Wenn die Gefährdungsanalyse eine hohe Gefahr für schwerste Gewalttaten ermittelt, gibt es nun landesweit ein neues Verfahren: Beteiligte wie Polizei, Täterarbeit und Frauenfacheinrichtungen tauschen sich in einer Fallkonferenz aus. Sie erarbeiten gemeinsam Schutzmaßnahmen für Betroffene und ihre Kinder. Voraussetzung ist dabei immer, dass die Betroffenen mit diesem Verfahren einverstanden sind.
Durch das Hochrisikomanagement sollen Schutzlücken identifiziert und neue Wege im Umgang mit Partnerschaftsgewalt aufgezeigt werden. Damit setzt das Land Artikel 51 der Istanbul-Konvention um.
Wir sagen: Ein weiterer wichtiger Schritt zur Umsetzung der Istanbul-Konvention.